Seit 2018 erhalten die Wolfgang-Schüssel-Preisträger eine außergewöhnliche Skulptur. Der österreichische Keramik-Künstler Gerold Tusch kreierte in seinem Salzburger Atelier eine limitierte Auflage von bewegten Wolkentürmen, die – angelehnt an barocke Wolkenornamente – absolut einzigartig sind. Vom historisch-sakralem Kontext befreit, werden sie zu autonomen Kunstwerken. Wie mineralogische Preziosen oder Geotop-Formationen en miniature erinnern die spielerisch-komplexen Zierformen an Kostbarkeiten aus dem Kuriositätenkabinett.
Kleine Keramik-Skulptur – große Herausforderung
Die Schaffung der kleinen Kunstwerke war eine Herausforderung für Tusch, der für Keramik-Werke in Größen von bis zu mehr als zwei Metern über die Grenzen Österreichs bekannt ist. „Ich habe mit kleinen Keramik-Kunstwerken begonnen, die immer größer wurden. Nach langer Zeit brachte mich die Aufgabenstellung wieder zurück zum Ursprung. Doch die Spannung der Form muss man im Kleinen wie im Großen lösen, wobei die Detailarbeit bei kleinen Skulpturen unter Umständen sogar delikater sein kann“, so der Künstler Gerold Tusch.
Wolken glorifizieren
Der gebürtige Kärntner hat seit 1994 ein Atelier in Salzburg und beschäftigt sich in seinen Arbeiten häufig mit Wolkenmotiven. „Eine Wolke hat etwas Leichtes und doch Glorifizierendes. Das war schon im Barock so. Für die Skulptur habe ich das Motiv verwendet, weil Wolken eine Figur umspielen und die Preisträger erhebend darstellen sollen“, erläutert Tusch, der auch die Sockel der Kunstwerke individuell gestaltet. „Für Cecilia Bartoli habe ich einen temperamentvollen Sockel gewählt.“
Überdimensionale Kunstwerke
Keramik-Kunstwerke von Gerold Tusch ziehen Blicke an. In Österreich zieren drei überdimensionale Prunkvasen den zentralen Aufgang vom Schloss Belvedere in Wien. Auch das mächtige Portal, das von der Langen Galerie in das Museum St. Peter im Domquartier in Salzburg führt, ist mit zwei riesigen Vasen geschmückt, die übrigens von der ISA finanziert wurden.